Osnabrück stand vor zwei Jahren in der Kritik, genauer das Osnabrücker Symfonieorchester. Sie fuhren in den Iran. Dafür wurden sie mitunter hart verurteilt (z. B. von Henryk M. Broder). Aber die Frage dreht sich darum: Hat es dem Regime geholfen, oder war es eher subversive Kulturarbeit. Dazu hat jemand Stellung genommen, dessen Meinung ich weitgehend teile:
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"Das von Broder zitierte Tagebuch des "Morgenland"-Festivalleiters zeigt vor allem Eines: Er hat sich über Vorurteile und Ängste gegenüber Iran hinweggesetzt und möchte nun einfach mitteilen, dass ihm ganz im Gegensatz zum verzerrten Bild, das vor allem der iranischen Bevölkerung und Zivilgesellschaft zu Unrecht in deutschen Medien aufgezwungen wird, überall ein Lächeln entgegengebracht wurde und man ihn mehr als nur mit offenen Armen und Interesse empfangen hat. Er hat von dieser Reise etwas mitgebracht - nämlich, dass Iran - egal wer nun regiert, wie viel Unrecht im Namen einer Religion passiert und wie viel Sorgen die Iraner tagtäglich haben - ganz einfach vielschichtig ist. Und dass die Iraner, jeder für sich eine ganz eigene Meinung haben. Ganz bestimmt sind die Iraner aber nicht feindlich. Ein Broder würde sich wundern, wie freundlich er in Iran als Europäer empfangen würde und wie dankbar Teheraner Musikliebhaber für diesen Kulturaustausch gewesen sind."
Der Link: KULTURELLER AUSTAUSCH ALS ÜBEL? von F. Gharadjedaghi 2007
Das war vor zwei Jahren.
Unter dem Flickr-Foto stehen noch mehrere Anweisungen, wie man sich verhalten soll. Am Ende dieser Abschnitt:
The individuals that took these photos, risked their lives to do so and it is incongruous that having done so they would not wish these photographs to be used by the world media. In light of this I beg your news organization to use these photographs and to disseminate them as wide as possible. Constant press coverage by the international media is the only thing preventing a massacre in Iran. The re-publication of these photographs will help to save lives. There is a clear moral duty in this context. Be human.
Morgen, der Samstag, wird wohl ein kritischer Tag. Es soll wieder Versammlungen der Opposition geben, aber die Zeichen nach der Rede des religiösen Führers (gegen weitere Proteste) und Reaktionen des Staates lassen nichts Gutes hoffen.
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