Ein Denkmalpfleger aus Aachen kennt die Besonderheiten Osnabrücks. Die historischen Singularitäten, etwas, das es woanders nicht gibt. Das ist nur aus der Perspektive des ehemaligen fast unabhängigen Hochstifts Osnabrück zu erklären. Eines der hunderten unabhängigen Teile des Alten Reiches. Und je tiefer man sich damit beschäftigt, desto mehr wird deutlich, welch große Rolle der regionale Zusammenhang spielte. Deutschland ist jung. Für die meiste Zeit war neben religiösen Festen, zum Teil mit Anwesenheit des Bischofs, die jährliche Bürgermeisterwahl der gesellschaftliche Höhepunkt. Grundlage war eine städtische Verfassung, die auf niederdeutsch festgehalten wurde. Und der Höhepunkt war nicht der Kaisergeburtstag oder die Sedanfeiern seit 1871.
Bruno Switala ist Chef der Denkmalpflege im ältesten Haus Osnabrücks, wahrscheinlich erbaut vor 1200, einer Zeit, wo es manche Osnabrücker vor allem ins Baltikum zog. Nicht wenige Westfalen ließen sich dort nieder, und Städte mit ihrer Selbstständigkeit waren noch eine neue Einrichtung.
Die letzten hundert Jahre haben die deutsche Geschichte in eine einzige Richtung getrieben, aber alle alten Dokumente zeigen, dass es eine andere Zeit davor gab.
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3 days ago
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