Osnabrück gilt für viele als abgelegene Provinzstadt. Das hat sich in letzter Zeit etwas geändert, nicht nur seit es hier eine Universität gibt.
Das Selbstbild könnte besser sein, allein wenn ich an die Geschichte denke. Da ging das Osnabrücker Land zeitweise einen eigenen Weg, ohne Präzedenzfall im gesamten Alten Reich. Ich meine zum Beispiel die Verfassungsregelung mit den konfessionell wechselnden Fürstbischöfen nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges.
Steilvorlagen für großes Kino sind vorhanden. Als im Mittelalter einmal die Osnabrücker Bürgerschaft unter Waffen den Dom belagerte und es zu einer nervenaufreibenden Auseinandersetzung samt Todesfall mit den Domherren kam. Es ging um die Bischofswahl. Das beiseite. Ein recht neues Buch arbeitet alte Dokumente einer Bauernfamilie im Landkreis bei Ankum auf, Papiere die sie jahrhundertelang wegen ihrer Wichtigkeit aufbewahrt hatten: Vor 1800 ist die Leibeigenschaft noch weit verbreitet. Bauer Gerd Engelke kann sich aber freikaufen. Doch dann beginnt das Unheil. Domherren in Münster klagen später gegen seinen Sohn Dirk und wollen ihn in die "Leibeigenschaft zurückstoßen". Ein bissiger Rechtsstreit beginnt. Über Jahre wird er andauern. Rechtsgutachten in Rinteln, Göttingen, Leipzig und Helmstedt werden angefertigt.
Die beste Kulisse für ein Historiendrama, und das mit wahrem bitteren Hintergrund. Es muss nicht immer das Voralpenland sein, indem solche Bauerndramen spielen, aber von diesen alten Filmschnulzen sind wir geprägt.
"Die Freyheit ist es, worum gestritten wird..."
Martin Joseph, Mitteilungen des Kreisheimatbundes Bersenbrück Band 29, 2007
Gehört nicht hierzu, ist aber heute eine Info zu Joos Ausflug zu einem alten Hof in Gretesch:
hier der Post
Wandern bei Darum
1 comment:
Ja, schön! Sieht genauso aus..., fragt sich nur noch, wie lange noch... :-(
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