Und Ähnliches in Osnabrück:
Oder auch kreisförmige Aushöhlungen:
Osnabrück und so
Das Haus besitzt mit dem Kellergeschoss insgesamt vier Etagen. Ein kleines Tor führt zum halb eingetieften Keller, ein romanisches Portal in das mit Kreuzgewölben versehene erhöhte Untergeschoss, das die Reste eines Kaminfeuers aufweist. In das darüber gelegene Geschoss gelangt man über eine Innentreppe oder durch ein Rundbogenportal im Giebel. Das obere Stockwerk ist entlang der Vorderfront mit einer Galerie und drei mit Kolonetten versehenen gotischen Fenstern ausgestattet. Der tonnengewölbte Dachboden wurde wahrscheinlich als Lager genutzt.
Stadtarchäologe John Patrick Zeitler ist mit den Ergebnissen sehr zufrieden: Die Siedlungsstruktur auf dem über 5000 Quadratmeter großen Areal konnte lückenlos bis zum 12. Jahrhundert nachgewiesen werden. NÜRNBERG - Für Grabungsleiter Frank Feuerhahn war die Größe des Grundstücks beeindruckend: Die normalen Einsätze in Großstädten beschränken sich meist auf kleine Parzellen.
Kleinhandwerker, Bäcker und Fleischer hatten sich in dem sumpfigen Gebiet an der Pegnitz ihre Häuser gebaut, erst im 15. Jahrhundert ließen sich hier reichere Bürger mit prächtigeren Häusern nieder. Rund 800 Holzpfähle, die durch die Feuchtigkeit bestens erhalten sind, hat man bislang geborgen. Diese Nadelhölzer hatten über die Jahrhunderte hinweg die tonnenschweren Lasten der Gebäude getragen. Die Häuser der Nachbarschaft stehen bis heute auf den Gründungspfählen.
Mit welcher Nutzung wurde aber dieses besondere Gebäude um 1240 errichtet? War...die Keckenburg
von Anfang an ein Wohnturm, dein Steinhaus, ein Repräsentationsbau oder vielleicht nur ein brandsi-
cheres Lager?
Alle bisherigen baugeschichtlichen Erkenntnisse über die Keckenburg lassen eine multifunktionale (viel-
fältige) Nutzung als Interpretation (Deutung) des steinernen Baus eher zu als nur eine einzige Deutung
der Baugestalt. Jeder, der sich bisher mit ihrer Baugeschichte und damit zwangsläufig mit ihrer ur-
sprünglichen Nutzung beschäftigte, hat mit seiner Aussage zur Bauidee sicher Recht, aber eben nur als
Teil einer Gesamtinterpretation. Eine ursprüngliche Wohnnutzung ist zumindest in eingeschränktem
Rahmen ebenso vorstellbar wie ein herrschaftlicher Repräsentationsbau, ein Befestigungsbau in zweiter
Verteidigungslinie oder gegen die Stadtbewohner selber sowie auch ein massiver, brandsicherer ausge-
führter Speicher- oder Vorratsbau. All diese möglichen Nutzungen in einem Bau kann sich der Bauherr
gewünscht haben...
Albrecht Bedal: Die Keckenburg in Schwäbisch Hall wird 750 Jahre alt, Jahrbuch HF 1991, S. 57 ff.
Die ehemalige Siedersburg ist ein dreigeschossiges, romanisches Steinhaus in Ecklage, das nach dem Stadtbrand von 1728 barock umgestalltet wurde (Türöffnungen im Erdgeschoss, Fenster, Mansarddach). Die mittelalterliche Substanz des ursprünglichen Wohnturmes stellen die etwa 11 m hohen und ca. 1 m dicken Wände sowie innen einige Kragensteine von den früheren Stockwerken dar. Das Bauwerk gehört zu den fünf noch überlieferten Adelstürmen der Stadt, deren Bewohner zu den ältesten Geschlechtern von Hall zu zählen sind. Die Erbauer der Siedersburg, die Sieder, sind ab 1390 nachweisbar, sie sind als Richter und Schultheiße von Bedeutung gewesen. Die Siedersburg selbst wird vermutlich in einer Urkunde von 1356 genannt, in der von dem "gemalt Steinhus an der Judenschul" (heute Haalstraße 9) die Rede ist [Pietsch U 316: Bezieht sich aber eher auf Gebäude Haalstraße 5, da andere Straßenseite. A.M. 13.12.2007]. Bis auf die barocken Veränderungen ist die Substanz des mittelalterlichen Adelsturmes noch gut ablesbar. (StadtA Schwäb. Hall: Liste der Kulturdenkmale Stadt Schwäb. Hall, S. 221)